Symptome der Legasthenie (Lese- Rechtschreibschwäche)
Die Symptome, die Fachleute bei der Diagnose einer Lese- Rechtschreibschwäche mit berücksichtigen, sind in der Liste aufgeführt. Mit ihrer Hilfe können Sie in Ruhe überprüfen, wie viele der genannten Merkmale auf Ihr Kind zutreffen. Aber stellen Sie nicht selbst die Diagnose. Erst eine umfassende Untersuchung kann herausfinden, ob Ihre Sorgen berechtigt sind. Wir stehen Ihnen mit unserem Rat zur Verfügung unter 0511/ 31 51 12.
Lesen
- Leseunfähigkeit am Ende der 1. und in der 2. Klasse
- Verlangsamtes Lesen in den weiteren Klassen
- Eingeschränkte Verknüpfung von Lauten, z. B. k +l
- Fehlerhaftes Lesen und mangelnde Fähigkeit zur Fehlerkorrektur
- Lesen ohne Betonung und Melodik
- Probleme mit der Wiedergabe von gelesenen Texten
- Leseunlust, vor allem beim lauten Lesen
Rechtschreibung
- Fehlerhaftes Abschreiben (in den ersten Klassen)
- Fehlerhäufung in Diktaten und Aufsätzen, Häufung von gleichen Fehlertypen
- Verwechslung formähnlicher Buchstaben, z. B. b-d, p-q, ei-ie
- Verwechslung der Reihenfolge von Buchstaben („Verdreher“)
- Auslassen und/oder Vertauschen von Buchstaben, Silben, ganzen Wörtern
- Auslassung unbetonter/stummer Vokale („Vogl“)
- Probleme beim Erkennen komplizierter Wörter, vor allem bei Zusammensetzungen
- Verwechslung von klangähnlichen Buchstaben und Buchstabenkombinationen, z. B. b-p, d-t, g-k, f- pf, ch- sch
- Falsche Betonung des Vokals mit Konsequenzen für die Dopplung von Konsonanten
- Nicht-Erkennen von Dehnungszeichen, z. B. in „Zahl“, „gehen“ , Saal“ oder Biene“
- Schreibunlust in der Schule und zu Hause
Freies Sprechen und Schreiben
- Unklare Artikulation bis zu Sprachfehlern (sofern nicht medizinisch zu klären!)
- Stockendes Sprechen
- Unzureichender Wortschatz, auch bei Fremdwörtern
- Neigung zum „Jargon“ bzw. der „Jugendsprache“
- Probleme bei der Erkennung der Wortbedeutung
- Grammatikalische Fehler bei der Wortbeugung und/oder beim Satzbau
- Verwendung der Umgangssprache in schriftlichen Arbeiten
Merkfähigkeit
- Erschwertes Auswendiglernen
- Ungenügende Merkfähigkeit für Rechtschreibregeln
Motorik
- Verkrampfte Schreibbewegungen
- Undeutliches Schriftbild
- „Mogelschrift“, um Fehler zu vertuschen
- Deutlich verlangsamtes Schreibtempo
Verhaltensauffälligkeiten
- Schulangst
- Ängstlichkeit im Umgang mit anderen Schülern
- Lernverweigerung
- Aggressivität in der Schule und in der Freizeit
- Konzentrationsschwäche bei intellektuellen Anforderungen
- Hyperaktivität (sofern nicht medizinisch zu klären)
- Psychosomatische Reaktionen
- Übersteigertes Geltungsbedürfnis