Ratschläge für LehrerInnen im Umgang mit legasthenen Kindern und Jugendlichen
In der Schule:
Zeigen Sie den Schülern Ihr Interesse an deren Problemen.
Geben sie mehr Zeit als vorgeschrieben, damit die Schüler ihre Gedanken ordnen und ihre Arbeiten beenden können.
Vermeiden Sie, dass Schüler an die Tafel schreiben und/oder laut vor der Klasse lesen müssen.
Ermuntern Sie bei Textarbeiten das Nachbarkind, dem betroffenen Schüler den Text vorzulesen.
Setzen Sie die betroffenen Schüler in die erste Reihe, damit Sie sie zwischendurch immer wieder durch leises Vorlesen, zeichnen von Silbenbögen usw. unterstützen können.
Wo immer möglich beurteilen Sie die Arbeiten inhaltlich und nicht an der Anzahl der gemachten Fehlern. Bewerten Sie in anderen Fächern die Rechtschreibung nicht als Mangel, der die Note beeinträchtigt.
Geben Sie Texte mit größerer Schrifttype an die Betroffenen aus.
Bei Hausaufgaben:
Weniger und vor allem kürzere Sätze aufgeben- die betroffenen Schüler benötigen mehr Zeit für ihre Hausaufgaben als andere.
Erlauben Sie den Kindern die mündliche Beantwortung der Aufgaben.
Lassen Sie die Eltern die Aufgaben und Texte für die Kinder vorlesen.
Akzeptieren sie die Benutzung technischer Hilfsmittel (Computer, Recorder usw.).
Ermuntern Sie Eltern und Kinder dazu, in Wörterbüchern nachzuschlagen.
Bei Diktaten:
Lassen Sie nur Teile des Diktats mitschreiben.
Werten Sie ausgelassene Wörter nicht als Fehler.
Bewerten Sie zunächst nur „lauttreue“ Fehler.
Vernachlässigen Sie zunächst die Groß- und Kleinschreibung.
Geben Sie Lückendiktaten den Vorzug.
Lassen Sie die Schüler die Fehler nicht einfach berichtigen, sondern zeigen Sie ihnen die Art des Fehlers, damit die Schüler sie verstehen und vermeiden lernen.
Würdigen Sie den individuellen Lernfortschritt durch positive Kommentare zu den Ergebnissen.
Wo immer möglich besprechen Sie die Lernfortschritte und Mängel mit den Eltern.