Institut für Legastheniker-Therapie e.V.

ILT e.V. - Bödekerstr. 42 - 30161 Hannover

Lerntherapie

Legastheniker - Therapien müssen individuelle Maßnahmen sein

Denn für diese Kinder kommt es entscheidend darauf an, dass sie von dem Stress der Leistungskonkurrenz wirklich befreit werden. Wir können den Teufelskreis der Misserfolge dieser Kinder nur aufbrechen, indem wir auf ihrer individuellen Lernstufe ansetzen.

Und Lernförderung verlangt noch mehr: einerseits ist die Lerngeschwindigkeit vom Kind selbst zu definieren, andererseits müssen die Lernschritte in der Therapie so aufgebaut werden, dass ein optimaler Lernerfolg für das Kind erzielt wird.

Eine Therapie, die sich so an den Fähigkeiten und Schwächen des einzelnen Kindes ausrichtet, verwandelt das lernschwache Kind Schritt für Schritt wieder in einen selbstbewussten Lerner.

Individuelle Lerntherapien brauchen deshalb Zeit. Denn die Kinder wollen bei uns einen bisher als "schwer" bemerkten Themenbereich erlernen. Und ein Lernerfolg beim Schreiben stellt sich ja tatsächlich erst dann her, wenn das Kind die Konventionen der deutschen Sprache nicht nur verstanden hat -, sondern wenn es diese Kenntnisse zur Schreibtechnik hin automatisiert hat.

Legastheniker - Therapien müssen systematische Lerntherapien sein.

Die deutsche Rechtschreibung hat nämlich einen logischen Aufbau, in dem sich auf den Grundlagen der Lautanalyse abstrakte Regelungen stufenweise aufeinander aufbauen. Diese Systematik ist somit eine Hilfestellung für den Lerner.

Zumal dann, wenn das Kind daran in unserer Lerntherapie genau nach Maßgabe seines individuellen Fehlerprofils trainiert wird.

Legastheniker - Therapien müssen psychische Interventionen beinhalten.

Denn subjektive Faktoren, die jenseits der Sprache liegen, begleiten und verstärken die Legasthenie. Heil- und kindertherapeutische Maßnahmen sind deshalb zur Behebung von Teilleistungsschwächen unerlässlich.

Und während der gesamten Dauer einer LRS -Therapie ist das Kind im Schulalltag damit konfrontiert, dass es eine "altersgemäße" Schreib- und Lesefähigkeit noch nicht wirklich unter Beweis stellen kann. Die Schulleistungstests führen dies dem Kind immer wieder gnadenlos vor Augen. Mit dieser "Schere" "leben zu lernen" - und an der Diskrepanz zwischen den Erfolgen in der Therapie und den Defiziten im Unterricht nicht zu verzweifeln, darauf liegt ein weiteres Augenmerk in der psychischen Begleitung des Kindes.

Der Erlass des Kultusministers von 2005 stellt wegen dieser Problematik Möglichkeiten des "Nachteilsausgleichs" zumindest in Aussicht.